ZDH-Fachtagung HANDS ON – German Skilled Crafts Worldwide
Die Digitalisierung birgt durch neuartige Lern- und Lehrtools vielfältige Chancen zur beruflichen Qualifizierung, die auch in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) eine tragende Rolle spielen können. Bei der Online-Tagung "HANDS ON – German Skilled Crafts Worldwide" wurden mit 140 Teilnehmenden digitale Angebote erörtert und praktische Erfahrungen aus aktuell laufenden Handwerksprojekten geteilt. Dabei bot sich auch die Möglichkeit, das Engagement des Handwerks gegenüber dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu betonen und für politische Unterstützung zu werben
Digitalisierung ermöglicht Entwicklungszusammenarbeit
Wie ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in seiner Eröffnungsrede betonte, sei die Fortsetzung der EZ-Projekte unter Pandemiebedingungen vor allem dem Engagement und der Kreativität der Partner zu verdanken.
Anschaulich machten dies Präsentationen aus laufenden EZ-Projekten, die die Möglichkeiten des digitalen Lernens aus praktischer Perspektive zeigten. Die Vorstellung der Lehr-Videoserie "HANDS ON", erstellt durch das vom BMZ geförderte Programm Business Scouts for Development, zeigte das Entwicklungspotential der Digitalisierung in der EZ auf: Mithilfe der Verknüpfung von Videos und Plattformen soll zukünftig ermöglicht werden, handwerkliches Wissen und Handwerkstechniken allgemeinverständlich zu erklären und immer wieder nachvollziehbar zu machen. So sollen wichtige Grundtechniken in der Holzbearbeitung, Photovoltaik und Verputztechnikeinfacher zugänglich gemacht werden. Insbesondere für die weltweiten Klimaschutzmaßnahmen sind viele dieser Techniken grundlegend.
Entwicklungszusammenarbeit ist Teamwork
In einer abschließenden Diskussionsrunde mit Vertretern aus Handwerksorganisationen, dem Bundesinstitut für Berufsbildung und einem Vertreter des BMZ wurde die Notwendigkeit zum weiteren Ausbau digitaler Angebote in der EZ betont. Die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit des Handwerks mit dem BMZ sowie den Entwicklungsorganisationen GIZ, sequa und SES müsse weiter ausgebaut und die bewährte Qualität der beruflichen Bildung in neuen Formen weiterentwickelt werden. Um das Handwerk auch in Zukunft dabei zu unterstützen, Brücken aus Deutschland in die Welt zu bauen, müsse die Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung noch weiter erhöht werden. Bisher, so Generalsekretär Holger Schwannecke, seien die Mittel noch nicht ausreichend: "Weder um den Bedarf und der Nachfrage weltweit gerecht zu werden noch um allen Projektideen, Vorschlägen und Anträgen aus dem Handwerk in Deutschland auch nur annähernd entsprechen zu können."